Kameraversicherungen – nützlich oder unbrauchbar?
Was für ein toller Tag an dem man sein mühevoll erspartes Geld zum nächsten Fotofachhändler bringt und seine langersehnte Traumkamera abholt. Direkt am ersten Tag besteigt man den höchsten Berg und …. lässt sie fallen. Das war dann ein kurzer und vor allem teurer Spaß. Eine Reparatur kostet dann beinahe so viel wie die erworbene Kamera, doch was kann man tun?
Möglichkeit Nummer eins wäre wenn man einfach so viel Geld hat das es einen nicht juckt, nun möge man über diesen Witz lachen doch gibt es wirklich erfolgreiche Fotografen welche sich mal kurz eine neue Mittelformat Kamera kaufen können, weil die alte zum Sensor reinigen muss. Doch was machen die Berufseinsteiger? die Azubis in diesem Bereich? oder was macht gar der ambitionierte Hobbyist? Nun auch hier hat sich die Industrie wieder eine Lösung einfallen lassen und nennt diese Kameraversicherung. Diese funktioniert wie jede andere Versicherung auch, viele Fotografen zahlen monatlich in einen Pot ein und wenn was kaputt geht dann wird aus diesem Pot entnommen. Natürlich ist das wirtschaftlichste für eine Versicherung wenn niemand etwas braucht und stets einbezahlt.
Nun gibt es verschiedenste Fotoversicherungen welche nur ein Gerät versichern, oder gleich das ganze Equipment drumherum, preislich gibt es ebenso massive Unterschiede, und dann wäre da noch die Sache mit den Schadenmodellen
Viel hilft viel?
Man möchte nun meinen das je mehr man für eine Versicherung bezahlt, umso besser ist man abgesichert, ich kann aber aus eigener Erfahrung berichten das dem nur zum Teil so ist. So zögerte meine Versicherung erst einmal das unvermeidliche (Die Zahlung der Reparatur) um 3 Wochen hinaus – letztendlich kam das Display meiner Kamera aber wieder in repariertem Umfang an. das zweite mal sollte es dann nicht mehr so einfach sein 8 Wochen später wurde mir mitgeteilt das die Versicherung immer noch über das zahlen der Leistung nachdenkt, weitere zwei Wochen später wurde dann zähneknirschend eingewilligt – wie konnte ich mich nur dazu erdreisten meine Kamera beruflich zu verwenden anstelle sie in der Vitrine zu lassen? Im Gegensatz dazu kam ein guter Kollege von mir besser davon, er zahlte nur einen Bruchteil dessen was ich monatlich bezahlte und bekam binnen kürzester Zeit die dritte Reparatur bezahlt. Wie teuer also die Versicherung ist sagt zuweilen oft nichts über die Qualität der Schadensregulierung!
Wie teuer ist so eine Versicherung?
Das kommt primär auf die Kamera an – eine Eos 2000 ca 380 EUR wird monatlich keine 14 EUR an Versicherungskosten haben da man sich nach zwei Jahren pfleglicher Behandlung eine neue hätte kaufen können. Anders sieht es bei einer Sony A9 aus, bei einem Kaufpreis von 4300 EUR kann man monatlich mit bis zu 23 EUR rechnen, das aber nur im schlimmsten Fall, denn auch hier ist die Pauschale von Versicherung zu Versicherung unterschiedlich! So kann es sein das für besagte A9 bei Versicherung (A) 23,99 im Monat fällig sind, Versicherung (B) schon mit 14,99 glücklich ist, und Versicherung (C) bei 9,88 monatlich liegt.
Welche Leistungen sind wichtig?
Es ist alles wichtig was die Kamera in irgend einer Form zerstören könnte, optional eine Klausel für Fremdverschulden, was auf den ersten Blick unnötig wirkt, hat dann seine Bewandtnis wenn der jenige welcher die Kamera zerstörte nicht versichert ist, sprich keine Haftpflichtversicherung sein eigen nennt. Gerade Eventfotografen können ein Lied davon singen wenn ein besoffener Teenie ihnen die Kamera zu Boden werfen! Am wichtigsten ist ebenfalls eine Klausel welche unsachgemäße Bedienung bzw Bedienungsfehler – also Eigenverschulden abdeckt. Darunter fallen dann Dinge wie eine verunglückte Sensorreinigung, das Fallen lassen der Kamera (ohne Vorsatz) oder auch das kaputt flashen einer Firmware. Der Kreativität sind hier keine grenzen gesetzt – im Grunde ist diese Klausel sehr auslegbar zum Vorteil des Antragstellers. Natürlich aber sollte man so fair und seine Versicherung im rahmen dessen nutzen für den sie vorgesehen ist da man sonst sehr schnell Versicherungsbetrug unterstellt bekommen würde. Wer eine Unterwasserkamera sein eigen nennt der braucht keine Wind und Wetter Klausel und spart so oft 1-2 EUR im Monat. Für Menschen welche ihre Kamera viel in das Ausland mitnehmen eignet sich zudem eine Diebstahl bzw Reiseversicherungsklausel
Gibt es gute Versicherungen die empfohlen werden können?
Die Zusammenfassung könnte man mit einem “Nein” beantworten denn man hört von unterschiedlichsten Kunden die verschiedensten Storys. Eine 100 Prozent glücklich Versicherung ist mir noch nicht wirklich untergekommen, und so muss jeder seine eigenen Erfahrungen mit bestimmten Firmen tätigen. als Erkenntnis bleibt aber das eine Versicherung nicht schaden kann sondern – sofern sie funktioniert ein Zugewinn an Sicherheit sein kann. Gerade Berufsfotografen profitieren davon!
Zuguter letzt hier noch eine Liste an Versicherern
Kameraversicherung der R&V
Versicherung von Schutzklick (Alianz)
Photo.Planet pro safe (bei Neukauf)
P&P Kameraversicherung
Fotoversicherung.com